Ich habe Angst …


Ausgegraben: Sommer 1994

Ich hatte Angst mit 16 Jahren und dabei wollte ich immer so stark sein. Stark wirkte ich vor allem mir selbst gegenüber. Ich gestand mir keine Schwäche zu. Doch in einigen wenigen Momenten, nämlich wenn ich mich mit Notizbuch und Stift bewaffnet glaubte, ließ ich auch quälende Gedanken zu. In einem solchen Augenblick sind auch nachfolgende Zeilen entstanden: 

Foto: Sandy Seeber, 2015

Angst

.

Ich habe Angst.

Vor was?

Vor dem täglichen Leben oder vor der Routine?

Wovor hat man denn Angst, wenn man jung ist?

Vor dem alt werden oder etwa vor Krankheiten?

Hat man Angst, jeden Tag den gleichen Ablauf zu haben?

Vielleicht hat man Angst vor dem Leben,

oder vor dem Neuen, das einem widerfährt.

Ich weiß nicht wovor,

aber ich weiß:

Ich habe Angst.

.

©Sandy Seeber, Sommer 1994

Ich freue mich auf Ihr ‘Gefällt mir’, Ihre Kommentare und bin darüber hinaus auch dankbar für das Teilen meiner Beiträge.

Bis bald,

Ihre  Sandy Seeber

Oktober 2015

2 Kommentare

  1. Ich glaube, ich hatte auch Angst als Jugendlicher und junger Erwachsener. Und das hat meiner Meinung nach nichts mit der Zeit zu tun, in der wir leben. Es gibt Momente und Phasen im Leben, da ist man nachdenklicher und damit kommt auch eine Ungewissheit vor dem, was kommen wird. Und wenn ich mir es recht überlege, habe ich heute auch noch Angst, die ich aber mit Ratio zu besänftigen versuche.
    Aber dein Beitrag hat mich auch nachdenklich gemacht. Haben meine Kinder auch Angst? Wie kann ich ihnen da beistehen? Oder müssen sie alleine durch?

    Vielen Dank für das Teilen deiner Gedanken von damals.

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    1. Erst vor wenigen Jahren ist mir bewusst geworden, wieviel Angst in mir tatsächlich steckt. Beim einem PADI Tauchkurs konnte ich sie überhaupt das erste Mal so richtig bewusst als solche wahrgenommen spüren. Zuvor habe ich geglaubt, ich selbst sei kein ängstlicher Mensch. Die Wahrheit ist, dass es für mich Momente gibt, in denen die Risiken viel stärker auf mich wirken als die Chancen, welche Handlungen, Veränderungen, ja sogar zwischenmenschliche Beziehungen mit sich bringen. In diesen Momenten spüre ich sie, diese Angst und genau dann kann ich auch versuchen, mit ihr rational umzugehen. Ich glaube, Angst kann ein starkes Gefühl sein, das uns motiviert, Dinge zu tun, die wir ohne sie kaum für möglich halten würden. Sie kann jedoch auch ein Grund sein, dass wir niemals eine der Chancen ergreifen, die sich uns im Laufe des Lebens bieten.
      Danke für deinen Kommentar, er hat mich auch gerade zum Denken (Schreiben) angeregt.
      Liebe Grüße, Sandy

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